Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz Ehrengast beim Andreas-Hofer-Gedenktag 2009

februar 041 150x150 Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz Ehrengast beim Andreas Hofer Gedenktag 2009Die Schützenkompanie Rosenthal Lüsen lud am Sonntag, den 15. Februar 2009 zur Heldengedenkfeier anlässlich des Todestages von Andreas Hofer.

Der Andreas-Hofer-Gedenktag wurde mit einer Hl. Messe, zelebriert von Pfarrer Alfred Kugler und musikalisch umrahmt vom Männerchor und einer Bläsergruppe, eröffnet.
Ihre Ansprache zum Heldengedenken baute Dr. Eva Klotz auf aussagekräftige Zitate auf. Von Mutter Theresa beispielsweise stammt die Aussage: „Nicht alle sind zum Erfolg berufen – manche zur Treue“. Die Landtagsabgeordnete wollte mit diesem Spruch darauf hinweisen, dass es höhere Ideale gebe als den persönlichen Erfolg, dass auch Andreas Hofer und seine Mitstreiter nicht nach Erfolg gefragt hätten, sonst hätten sie den Aufstand bleiben lassen müssen. Tirol habe nie Angriffskriege geführt, sondern sich immer nur verteidigt. Klotz ermunterte die Jugend, sich zu fragen, was wir den Vorfahren schuldig seien. Der Sinn des Lebens dürfe nicht nur im Erfolg gesehen werden. Die Landtagsabgeorndete schloss ihre Ansprache mit einem Zitat des Schweizer Schriftstellers Keller: „Ein
Schützen und Frontkämpfer legten gemeinsam einen Kranz am Kriegerdenkmal nieder und die Kompanie feuerte zu Ehren der Gefallenen eine Salve ab. Der offizielle Teil der Feier endete mit dem Abspielen der Bundeshymne auf dem Dorfplatz durch die Musikkapelle Lüsen.

Im Anschluss hielt die  Schützenkompanie ihre Jahreshauptversammlung ab. Hauptmann Herbert Federspieler konnte zahlreiche Ehrengäste begrüßen, darunter die Landtagsabgeordnete Dr. Eva Klotz, Bezirksmajor Sepp Kaser, Bürgermeister Josef Fischnaller, Ehrenmitglied Franz Kaser, Ehrenhauptmann Josef Federspieler, die Freunde des Schützenvereins Stilles Tal – Grass, Erika und Alfons Kohlmeier, die Vertreter der Gemeinde und der Vereine, sowie nicht zuletzt die Marketenderinnen, die Schützenkameraden und deren Frauen. 

In ihrer Ansprache dankte Dr. Eva Klotz für die Einladung, es sei eine Ehre für sie, bei unserem Andreas-Hofer-Gedenktag dabei zu sein, bei uns erlebe man gelebte Gemeinschaft. Mit einem Zitat von Bruno Kreisky würdigte sie den Einsatz der Schützen für die Allgemeinheit: „Es ist nicht leicht, sich für Ideale und die Gemeinschaft einzusetzen, aber diejenigen, die es tun, haben die bessere Lebensqualität.
Die Landtagsabgeordnete richtete damit auch einen Appell an die zahlreich anwesende Jugend, Opfer für die Gemeinschaft zu bringen.
Wachsen könne man nur, wenn man die Täler im Leben überwindet; wachsen können man nur, wenn man sich selber überwindet.
Zum Abschluss knüpfte Eva Klotz an die Aussage des letztjährigen Ehrengastes, Parlamentarier Dr. Karl Zeller, an, der gesagt hatte, er sei froh, einmal dem römischen Sumpf zu entkommen. Klotz rief uns auf, zusammenzuhalten und den Mächtigen gemeinsam den nötigen Schub von unten zu geben, damit unser Land dem römischen Sumpf hinter sich lassen könne.

Bezirksmajor Sepp Kaser hob die Überparteilichkeit der Schützen hervor und betonte, dass jedem Menschen, egal welcher Gesinnung dieser ist, mit Respekt zu begegnen sei. Kaser dankte der Musikkapelle und dem Chor, er hoffe auf ein Dabeisein beim Landesfestumzug im Herbst in Innsbruck.
Der Major dankte außerdem für die vorbildliche Organisation des Jubiläumsfestes und für die Tätigkeit der Jungschützen.
Auch wenn man manchmal schwierige Phasen im Vereinsleben durchlebe, sei es das Um und Auf, durchzuhalten.

Bürgermeister Josef Fischnaller freute sich in seiner Ansprache über den Zusammenhalt und die Gemeinschaft in unserem Verein und lobte die vorbildliche Organisation des Jubiläumsfestes. Er bezeichnete unseren Ehrengast Dr. Eva Klotz als glaubwürdige Person, die aus Überzeugung arbeite.

Alfons Kohlmeier vom Schützenverein Stilles Tal – Graß zeigt sich erfreut über die schöne Feier, das Exerzieren und die Geselligkeit der Schützen. Er wünsche sich, dass heuer endlich das lang aufgeschobene Freundschaftstreffen der beiden Schützenvereine zustande komme.

Martin Ragginer sprach den Schützen in Vertretung der Vereinsvorstände Komplimente für das gelungene Jubiläumsfest aus und dankte für die gute Zusammenarbeit zwischen en Vereinen.

Sensationelles wusste Dr. Ernst Delmonego zu berichten. Der Ehrenkranzträger und Freund der Kompanie ist in jüngster Zeit auf einige ältere Erwähnungen der Lüsner Schützen gestoßen, welche bisher völlig unbekannte Fakten bezüglich der historischen Kompaniefahne belegen und somit eine große Lücken in unserer Chronik zumindest teilweise schließen:
In der Brixener Chronik vom 25. August 1900 (Nr.97) steht auf S. 5 vermerkt, dass den Lüsner Schützen ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung ging als sie eine schöne von Herrn Hofer in Brixen angefertigte Fahne erhielten, die am Fest Maria Himmelfahrt (15. August) von Pfarrer Josef Kofler geweiht wurde. Fahnenpatin war Frau Fanny Leopold, geborene Stremitzer und Tochter des gleichnamigen Wirtshauses (heute Grüner Baum) von Brixen. Ferner ist in diesem Artikel vermerkt, dass Fräulein Rosa Pichler, ebenfalls eine Brixner Bürgerstochter, den Lüsnern ein schön gesticktes Fahnenband spendierte.
Bisher waren bis auf Fotos aus jener Zeit keine schriftlichen Quellenangaben zu unserer historischen Fahne bekannt, so wusste man weder von der Fahnenweihe 1900 noch wie der Name „Rosa Pichler“ auf ein Fahnenband gekommen war, welcher eben auf einem alten Foto entziffert werden konnte.
Aber wohl noch sensationeller ist folgender Absatz aus dem „Denkbuch der Erbhuldigung in Tirol 1838“ von Beda Weber. Auf Seite 140 wird von der Einweihung der Franzensfeste am 18. August 1838 berichtet, an der neben dem Kaiser Ferdinand, dem Erzherzog Johann und Fürstbischof Bernhard Galura von Brixen unter anderem auch 700 Schützen vom Landgericht Brixen und aus dem Pustertal teilnahmen. Wörtlich schreibt nun Beda Weber: „Unter den Schützen zeichneten sich besonders die Lüsener aus, eine gesonderte Abteilung der Kompanie des Landgerichtes Brixen, mit einer neuen in Gold gestickten Fahne, ihre Hüte von gelbgrüner Farbe mit breiten Flügeln, rechts aufgestülpt, mit weißgrüner Kokarde, dahinter mit Spielhahnfedern ausgeschmückt, in rottuchenen Jacken, kurzen Hosen schwarzer Farbe und weißen Strümpfen, so bergesfrisch in Fleisch und Teint, als wären sie aus Metall gegossen.“

Geehrt wurde Peter Messner für seine 15-jährige Tätigkeit in der Schützenkompanie. Theresa Ploner und Sandra Grünfelder erhielten für fünf Jahr Marketenderin eine Anerkennung.

Der Schützenkönig 2009 heißt Martin Federspieler und nahm von Helmuth Oberhauser die Schützenkette für den besten Tiefschuss in Empfang.

Am Ende der Versammlung traf Ehrenmitglied Siegfried Sigmund ein, der in diesen Tagen seinen 90. Geburtstag feiert. Bürgermeister Josef Maria Fischnaller hob in seiner Laudatio vor allem die Tätigkeit des Jubilars als langjähriger Pfarrmesner hervor. Alle Anwesenden gratulierten und ehrten Siegfried Sigmund mit anhaltendem Applaus.
Nach einer kurzen Terminvorschau durch den Hauptmann wurde die Versammlung mit dem Absingen der Landeshymne abgeschlossen.

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